Tabellenerster wurde überrascht
Am dritten Wettkampftag empfingen die Gewichtheber des VfL Sindelfingen den aktuellen Tabellenführer der Landesliga. Intern schätze man den SV Laufenburg auf 350 bis 370 Relativpunkte ein. Also versuchten die Sindelfinger eine Mannschaft zu stellen die für 370 bis 400 Punkte fähig ist. Bei der Anreise stellte man jedoch erstaunt fest, dass einer ihren besten Punkteliferanten nicht dabei war. Da Sindelfingen in den ersten Wettkämpfen um die 200 Punkte machte, hielten die Laufenburger das vielleicht nicht für notwendig. Also planten die Sindelfinger einen Angriff auf die Tabellenführung und ein weiteres historisches Ereignis.
Betty Lee und Fiona Dosdall gingen den Wettkampf trotzdem etwas langsamer an als gewöhnlich. Die beiden werden am 3.11 und 4.11 den VfL Sindelfingen bei der deutschen Meisterschaft im Gewichtheben vertreten.
Fiona Dosdall machte im Reißen nur zwei Versuche und im Stoßen nur einen Versuch. Alle drei Versuche waren auch bei ihr gültig. Sie kam auf 61kg im Reißen und 80kg im Stoßen. Sie verbuchte 57 Relativpunkte.
Beide werden bei der deutschen Meisterschaft hoffentlich noch eine Schippe drauf packen.
Fionas Trainer Marcel Dingler ging jedoch in die Vollen und versuchte wieder seine Bestleistungen anzugreifen. Im Reißen konnte er aber dennoch nur seinen ersten Versuch mit 95kg in die Wertung bekommen. Im Stoßen kam er auf 111kg. Er konnte wie im Wettkampf zuvor sehr solide 40 Relativpunkte zum Ergebnis beisteuern.
Obwohl die zwei Frauen auf Sindelfinger Seite nicht mit Vollgas zu Werke gingen hatte der VfL schon früh einen Vorsprung herausgearbeitet, an den der SV Laufenburg im weiteren Verlauf nie wirklich gefährlich heran kam.
Nicolai Györfi zeigte an diesem Tag eine tolle Vorstellung. Sein ersten zwei Versuche im Reißen mit 80kg und 84kg waren noch souverän. In seinem dritten Versuch zeigte enormen Mut und Kampfgeist als er sich unter die 87kg schmiss und dann schwer zu kämpfen hatte um damit aus der Hocke wieder aufzustehen. Nach einer gefühlten Zeitlupe in der Kniebeuge konnte er sich dann doch über eine neue Bestleistung freuen.
Im Stoßen übernahm Markus Scharnowski für ihn. Er verbuchte 122kg in seinem zweiten Versuch und scheiterte im dritten Versuch an einer neuen Bestleistung von 126kg. Zusammen verbuchten die zwei 47 Relativpunkte.
Cristhian Gereda, der für sein Studium ein Jahr in Deutschland verbringt, hat seit kurzem einen gültigen Startpass beim VfL Sindelfingen und machte nun seinen ersten offiziellen Wettkampf für den VfL. Im Reißen zeigte der 74kg schwere Kolumbianer seine Klasse. Er kam hier auf 110kg. Im Stoßen lief es aufgrund von Trainingsrückstand nicht ganz rund. Hier konnte er nur seinen ersten Versuch mit 120kg in die Wertung bekommen. Mit 87 Relativpunkten war er dennoch zweitbester Heber des VfL.
Bester Heber war Dennis Hildebrandt. Der in seinem zweiten Wettkampf nach langer Verletzungspause ein wahres Feuerwerk abbrannte. Er zauberte sechs gültige Versuche auf die Plattform und stellte dabei noch vier neue Bestleistungen auf. Im Reißen heißt seine Bestmarke nun 120kg. Im Stoßen sind es jetzt 155kg und im Zweikampf stolze 275kg. Und auch die neue Marke von 104 Relativpunkten sind eine starke Leistung.
Der SV Laufenburg präsentierte sich dennoch enorm stark und kam auf 337 Relativpunkte. Die Sindelfinger kamen aber auf 404 Relativpunkte und gewannen den Wettkampf somit überraschend deutlich. Dennoch muss sich Laufenburg mit dieser Leistung nicht verstecken, denn sie sind bisher die einzige Mannschaft in der Liga die mehr als einmal die 300 Punkte geknackt haben.
Für den VfL Sindelfingen war dies eine historische Leistung. Denn so viele Punkte wurde zuletzt vor 15 Jahren erreicht. Zur Belohnung ist der VfL auch neuer Tabellenführer in der Landesliga.
Der nächste Wettkampf ist bereits am 18 November. Dann empfängt man neugegründeten AC Konstanz in der Sporthalle des Pfarrwiesengymnasiums in Sindelfingen (Wettkampfbeginn 18 Uhr).