SV Flözlingen gegen VfL Sindelfingen 2018-11-10

Überraschung in Flözlingen

Am dritten Wettkampftag der Gewichtheben Oberliga war der VfL Sindelfingen zu Gast beim SV Flözlingen. Insgeheim machten sich die Sindelfinger Hoffnung den Flözlingern einen Punkt im Reißen abnehmen zu können. Favorit war dennoch Flözlingen weil ihre Saisonbestleistung mit 377 Punkten deutlich höher ist, als die von Sindelfingen mit 325 Punkten. Nur an diesem Tag musste Flözlingen auf zwei ihrer stärksten Heber verzichten und so kamen sie ins straucheln. Überraschend war es dennoch das Flözlingen am Ende den VfL Sindelfingen nur mit 0.7 Punkten Vorsprung bezwingen konnte. Am Ende stand es 351,2 zu 350,5. Sindelfingen gewann das Reißen, Flözlingen das Stoßen und den Zweikampf.

Zu Beginn sah es aber erst so aus, als ob Sindelfingen die Mannschaft ist, die an diesem Tag ihre Ambitionen begraben müssen. Fiona Dosdall konnte ihre ersten zwei Versuche im Reißen an 62kg nicht über dem Kopf fixieren. Entsprechend aufgerieben ging sie an den dritten Versuch. Jedoch zeigte sie hier Nervenstärke und brachte 19 wertvolle Punkte auf das Konto des VfL. Durch Fionas dritten Versuch übernahm Sindelfingen nach langem hin und her endgültig die Führung im Reißen. Nach den ersten drei Hebern führte Sindelfingen mit 71 zu 51. Diese Führung gaben die restlichen drei Sindelfinger, Anja Ammer, Sebastian Pawlik und Marcel Dingler, auch nicht wieder ab. Sie konnten die Führung sogar noch leicht erhöhen. Besonders stark präsentierte sich hierbei Marcel Dingler, der mit 104kg seine Bestleistung aus dem letzten Wettkampf weiter verbesserte. Nach dem Reißen hatte Sindelfingen eine Führung von 130 zu 110 Punkten. Der Vorsprung war besser als man es sich im Vorfeld ausgerechnet hatte.

Dann kam der nächste Schreckensmoment für die Sindelfinger. Isabelle Kurth war im letzten Wettkampf beste Heberin für Sindelfingen. Aber sie hatte dort im Stoßen Probleme mit der Schulter und deshalb auf ihren letzten Versuch verzichtet. Beim Warmmachen stellte sich dann heraus, dass sie an diesem Tag noch größere Schmerzen hat und daher im Stoßen nicht antreten konnte. Daher musste Markus Scharnowski für sie im Stoßen einspringen. Er zeigte dort auch, die Leistung die man von ihm gewohnt ist. Mit seinen 121kg im Stoßen sowie den 58kg von Joana Singer und 83kg von Fiona Dosdall konnte man die Führung sogar um zwei Punkte auf 22 Punkte ausbauen. Dann begann jedoch die Aufholjagd von Flözlingen. Alles fing mit einem Fehlversuch von Marcel Dingler an. Er viel beim Umsetzen von 113kg mit der Hantel spektakulär nach hinten um. Danach geriet Sindelfingen in einen Rückstand von 20 Punkten. Im zweiten Versuch bereinigte Marcel Dingler jedoch seinen Fehler und brachte die 113kg souverän über den Kopf und der Vorsprung war wieder bei 17 Punkten. Nachdem alle Flözlinger ihren zweiten Versuch gemacht hatten, stand es aber wieder 345 zu 343 für Flözlingen. Sebastian Pawlik präsentierte sich nun kämpferisch und steigerte in seinem dritten Versuch um sieben Kilo auf 115kg. Beim Umsetzen auf die Schulter präsentierte er sich noch gewohnt stark. Beim Ausstoßen hatte er aber Probleme und musste einige Tanzschritte machen bevor er das Gewicht dann doch unter Kontrolle bekam. Nun war Sindelfingen wieder mit fünf Punkten vorne.

Auch Marcel Dingler präsentierte sich kämpferisch hatte aber wenig Glück. Er konnte 118kg über den Kopf bringen und dort auch lange halten, jedoch hatte der Kampfrichter ein Wackeln in seinen Armen gesehen und den Versuch daher nicht gültig gegeben. Auf Seiten Flözlingens wurde in den letzten Versuchen geschickt um zwei und vier Kilo gesteigert um einen Punkt Vorsprung herauszuholen.

Am Ende war das Ergebnis sehr knapp. Auch wenn Sindelfingen vielleicht auch den zweiten Siegpunkt hätte gewinnen können, muss man sagen, wenn beide Mannschaften in Bestbesetzung angetreten wären, wäre Flözlingen der sichere Sieger gewesen. So ist Flözlingen nochmal ganz knapp an einer Katastrophe vorbei geschrammt.

Lobend erwähnen muss man auch das Publikum und die Stimmung in Flözlingen. Die Halle war bis auf den letzten (Steh-) Platz besetzt. Das Publikum war trotz des knappen Ausgangs immer fair und hat beide Mannschaften bejubelt. Die eigenen natürlich deutlich mehr, aber das erwartet man ja auch nicht anders. Hier kommt man gerne wieder her.

Beim nächsten Wettkampf in der Oberliga empfängt der VfL Sindelfingen am 15.12 den TV Feldrennach, wo man einen genauso spannenden Wettkampf erwarten kann, da beide Mannschaften in ihrem letzten Wettkampf um die 350 Punkte machten.

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